Natürlich ist für uns die rechte Rheinseite Kölns keineswegs die scheele oder falsche Seite. Allerdings ist der Begriff Schäl Sick ein so eingefleischter Begriff, dass wir ihn bedenkenlos verwenden, damit aber keine Abwertung ausdrücken möchten, sondern ihn gern als Ehrentitel für die wunderbare rechte Rheinseite mit Blick auf den Dom nutzen. Und das völlig zu Recht, Stadtteile wie Deutz oder Mühlheim sind mittlerweile ähnlich beliebte Einzugsgebiete wie Lindenthal und Zollstock und vom Ausblick der Wohnungen und Häuser Westhovens und Ensens direkt am Rheinufer, fernab vielbefahrener Verkehrswege, können wir nur träumen. Die Schäl Sick hat einfach noch viel mehr zu bieten als den Rheinboulevard, die Poller Wiesen und legendäre Veranstaltungslocations wie das Bootshaus oder den Tanzbrunnen.
Urlaubsfeeling so nah!
Wir nehmen euch heute mit zu unseren sieben liebsten Orten und Ausflugszielen unter freiem Himmel auf dem „Abenteuerspielplatz“ Schäl Sick. Gemeinsam mit der GAG Immobilien AG zeigen wir euch, dass es sich auf der „anderen“ Seite nicht nur wunderbar wohnen und leben lässt, sondern auch jeder linksrheinisch wohnende Kölner sich durchaus öfter über eine der sieben Brücken, mit der Seilbahn oder sogar der Fähre, dorthin begeben sollte. Euch erwarten nahezu touristenfreie Stadtteile, zauberhaft grüne Landschaftsstriche, entzückende Örtchen und echt nice Veedelsecken.
Erstmal raus der der Stadt und rein in die grüne Idylle. Wir starten mit dem großen Klassiker der Schäl Sick. Genauso bekannt wie beliebt können wir den zwischen Köln und Bergisch Gladbach gelegenen Königsforst hier bei den schönsten Frischluft-Attraktionen der rechten Rheinseite natürlich nicht vergessen. Die „grüne Lunge“ Kölns stellt ein Fleckchen, beziehungsweise richtigerweise einen ziemlich riesigen Fleck mit seinem 2.500 ha großen Naturschutzgebiet, unberührter Natur dar. Natürlich gibt es angelegte Wege, das Wildgehege Brück und Rastmöglichkeiten, doch insgesamt erscheint die Natur hier an vielen Stellen noch sehr ursprünglich und wenig von Menschen belastet und strapaziert. Der Königsforst ist einer unserer wirklich regelmäßig besuchten Wohlfühlorte, ob zur großen Hunderunde (mit Leine!), um den Kindern das Phänomen „Wald“ näher zu bringen oder den Großeltern auch mal andere Ecken als die typischen Touristenspots zu zeigen, der mächtige Forst östlich von Köln hat uns noch nie enttäuscht und unsere Lungen immer mit erfrischender Waldluft gefüllt.
Das Carlswerk Gelände ist einer der großen kulturellen Hotspots auf der Schäl Sick. Die vor allem durchs Schauspiel Köln bekannte Location in Mülheim glänzt aber mit weitaus mehr als den drei großen Bühnen Depot 1, Depot 2 und der Grotte. Uns gefällt vor allem wie aus der ehemaligen Industriefläche einer alten Kabelfabrik hier eine Art Stadtquartier entstanden ist, bestehend neben dem Kultur-und Freizeitangeboten auch aus Gewerbeflächen, Start-up-Unternehmen und dem Carlsgarten. Hier könnt ihr wirklich einmal schönstes urbanes Flair erleben, selten haben wir schöner mitten in der City in einem riesigen Garten gesessen und die wunderschönen Beete bewundert, die fleißige Großstadtbienchen angelegt haben. Auch fürs leibliche Wohl ist durch eine vielfältige Gastronomie gesorgt, das Offenbach zum Beispiel versorgt euch mit leckeren Speisen und Getränken auch to go, sodass ihr diese bei frischer Luft im Carlsgarten genießen könnt. Das lobenswerte Offenbach-Konzept, „so regional wie möglich, so bio wie sinnvoll und so selbstgemacht wie bei Muttern“, finden wir richtig super und unterstützen das Restaurant deshalb gern und bereiten uns selbst eine kulinarische Freude. Wir finden, das Carlswerk bildet einen echten Mehrwert in Mülheim!
Ein super schöner Ort um einen entspannten und auch für die Kinder nicht langweiligen Ausflug in die Kölner Natur zu unternehmen, ist der städtische Dünnwalder Wildpark. Dieser liegt zwischen dem Stadtteil Dünnwald und dem Waldbad Dünnwald, und bietet die Möglichkeit, so einige Tierarten in der Natur hautnah zu erleben. Neben Wildschweinen, die natürlich gerade mit ihren Frischlingen für Begeisterung bei Jung und Alt sorgen, Damwild (große Bambis) und Mufflons, sind es besonders die in der freien Natur Deutschlands ausgestorbenen Wisente, eine Wildrindart, die für besonderes Interesse bei den Besuchern sorgen. Wir mögen den Wildpark aufgrund seiner artgerechten und naturnahen Tierhaltung in großen, weitläufigen Gehegen. Außerdem bietet das Gelände nicht nur durch seine Tiere, sondern auch die außergewöhnlich schöne und abwechslungsreiche Landschaft so einige Attraktionen. Neben Naturschutzgebieten und Seen, dem Mutzbach und der großen Waldlandschaft stellt natürlich auch das nahgelegene Waldbad eineweitere Freizeitbeschäftigungsmöglichkeit dar. Insgesamt ist der Wildpark Dünnwald eine prima Location um uns Menschen die Tier- und Pflanzenwelt näher zu bringen! Der Eintritt ist übrigens frei, aber der Wildpark freut sich, wenn ihr ihn durch den Kauf von Futterboxen finanziell unterstützt. So füttert ihr die Tiere nicht nur mit dem korrekten und gut verträglichen Futter, sondern könnt auch mithelfen, dass sie weiterhin hier ihr schönes Zuhause habenkönnen.
Der Bieselwald ist ein Ort an dem es, im Vergleich zu unseren restlichen Schäl Sick Lieblingsorten, relativ unspektakulär und bedächtig zugeht. Nichtsdestotrotz schätzen wir das Naherholungsgebiet des Stadtwalds in Grengel und Wahnheide sehr. Mit wenig „Laufkundschaft“, außer den Anwohnern trifft man hier kaum auf andere Spaziergänger, kann der Bieselwald eine kleine grüne Rückzugsoase darstellen. Die Besonderheit der Landschaft stellen hier die zahlreichen kleinen, im Wald gelegenen Teiche dar, die besonders hübsch in der Sonne funkeln und eine schöne Erholungsmöglichkeit zur Rast bieten. Spektakuläre Natur und Freizeitangebote sucht ihr hier vergeblich, Entspannung und frische grüne Waldluft ist dafür umso mehr vorhanden. We love it!
Das Rheinufer gehört selbstverständlich zu den allseits beliebtesten Plätzen in Köln, weshalb dort auch meist große Menschenmassen anzutreffen sind, es einigermaßen laut ist und man selten ein Fleckchen Strand oder Wiese nur für sich findet.
Um nicht nur diese Seiten zu erleben, zeigen wir euch heute eine unserer Lieblingsstrecken für eine entspannte Fahrradtour entlang des Rheins. Wir starten direkt an der Zoobrücke und begeben uns erstmal ins Getümmel des Reinparks, passieren den Tanzbrunnen und die Rheinterrassen und radeln den Rheinboulevard entlang, immer mit traumhafter Aussicht auf den Dom inmitten der Altstadt. Sobald wir die Deutzer Freiheit hinter uns gelassen haben wird es auch schon etwas entspannter auf den Wegen, die wir uns mit den Spaziergängern freundschaftlich teilen. Über die Deutzer Drehbrücke erreichen wir die Poller Wiesen und fahren munter immer weiter nach Süden. Nach Unterquerung der Rodenkirchener Rheinbrücke haben wir das innerstädtische Gebiet dann auch hinter uns gelassen und begeben uns auf unbekanntere Pfade. Pluspunkt der Tour ist, ihr könnt euch nicht verfahren. Solange der Rhein rechts liegt und das Ortsschild Zündorf noch nicht aufgetaucht ist, einfach weiterfahren. Ihr werdet sehen, nach und nach wird die Natur unberührter, die Menschen weniger und die Stadtgeräusche werden vom Fluss und Vogelgezwitscher überlagert. Am Ende der kleinen Reise wartet ein wahnsinnig leckeres Eis in Geli’s Eiscafé auf euch (wer drauf steht sollte unbedingt Pistazie probieren, besseres haben wir noch nicht geschleckt). Unser Tipp, holt euch das Eis auf die Hand und schlendert mal durch das niedliche Örtchen. Kleien Fachwerkhäuser, schmale Gassen und die Groov möchten entdeckt werden.
Den Rückweg könnt ihr alternativ übrigens, durch eine kleine Fährfahrt nach Weiß, wahlweise auch auf der linken Rheinseite zurücklegen.
Die als Naturschutzgebiet ausgewiesene Dellbrücker Heide liegt inmitten der Bergischen Terrassen und stellt hier einen der kleinsten und jüngsten geschützten Bereiche innerhalb des Naturraums dar, nichtsdestotrotz aber auch einen der wertvollsten. Bemerkenswert ist die große hier ansässige Artenvielfalt, beispielsweise kann man Heuschrecken und Tagfalterarten entdecken, die in der südlicher gelegenen Wahner Heide bereits ausgestorben sind. Wer also lustig klingende Lebewesen wie Sandglöckchen oder die Blauflügelige Ödlandschrecke kennenlernen möchte, könnte mit sehr viel Glück genau hier auf der Schäl Sick ein sehr seltenes Exemplar zu Gesicht bekommen. Besonders schön ist die gute Erreichbarkeit der Heidelandschaft, liegt sie doch unmittelbar an der S-Bahn Station Köln-Dellbrück. Die Dellbrücker Heide ist ein Naturschutzgebiet und damit gilt ein striktes Betretungsverbot abseits der offiziellen Wege. Denkt bitte daran! Perfekt also für ausgiebige Spaziergänge und anschließendes Pausieren an dem nahgelegenen Höhenfelder See. Das Baden ist dort allerdings untersagt, also lieber erfrischende Getränke mitbringen.
Köln ist glücklicherweise im Besitz so einiger Grünanlagen und Parks. Einer der weniger bekannten und deshalb nicht vollständig überlaufenen öffentlichen Gärten ist der Schlosspark Stammheim. Der als Gartendenkmal ausgewiesene Park bietet die Möglichkeit Kunst und Natur kombiniert zu erleben. Der kleine, ruhige, zwischen Rheinufer und altem Gemäuer gelegene Schlosspark ist nämlich nicht nur Heimat von bis zu 200 Jahre alten Baumbeständen und vielen Sittichen, sondern zudem Kulisse jährlich wechselnder Skulpturen. Auf der Such nach einem grünen Ruheplätzchen kann man sich diese im herbstlichen Goldlaub oder rosa Kirschblütenmeer so attraktiv in Szene gesetzten Kunstwerke ganz nebenher und völlig kostenlos beim Spazieren anschauen.
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