7 Labels mit Sinn und Verstand Ökologische Unternehmen in Köln

Oekologisch Koeln 1 Artikel – ©Pexels

Welche Visionäre der Nachhaltigkeit findet man eigentlich in Köln? In Kooperation mit Fairtrade Original haben wir uns auf die Suche nach ökologischen Unternehmen, Start-Ups und fairen Initiativen begeben. Gewinnsucht und blinder Lobbyismus waren gestern – bei diesen sieben Projekten wird sozial gerecht gehandelt, ohne dabei die Erde auszubeuten. Auch politischer Aktivismus und der Blick für wirtschaftliche Gesamtzusammenhänge gewinnen an Bedeutung sowie das Bewusstsein dafür, dass wir alle voneinander lernen können.

Fair Trade – ©Fairtrade Original

Fairtrade Original

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Fairtrade Original, das Unternehmen, das den fairen Handel revolutioniert hat, betreibt seinen Showroom im Belgischen Viertel in einem schönen Altbaugebäude. Die Ursprünge von Fairtrade Original können auf das Jahr 1959 datiert werden, als die Gründer Enny Wolak und Paul Meijs die Arbeitsbedingungen von Kaffeelieferanten und Landwirten über den reinen Profit stellten. Mittlerweile wird ein breites Sortiment an organisch produzierten Lebensmitteln angeboten, von Tees über Gewürze bis hin zu Kokosnussöl. Das Unternehmen setzt auf Transparenz in hohem Maß und auf die Unterstützung von lokalen Betrieben sowie die Offenlegung der jeweiligen Lieferketten in Lateinamerika, Thailand, Sri-Lanka u.v.m. Damit wird auch die angebliche Passivität des Konsumenten auf die Probe gestellt. Denn viele interessieren sich für die Anbaugebiete, die Landwirte und deren persönliche Schicksale: Die Frage: „Wer hat eigentlich meine Linsen geerntet und unter welchen Umständen?“ kann bei diesem Unternehmen tatsächlich beantwortet werden. Die Webseite von Fairtrade Original gibt Auskunft darüber – Anbaumethoden, kulturelle Bedeutungsebenen von Kulinarik und Arbeitsbedingungen werden akribisch protokolliert. So wandert der Konsument gedanklich durch die Sphären der weltweiten Wertschöpfungskette und lernt das Produkt auf diese Weise ganz anders zu schätzen. Die Anonymität und Gesichtslosigkeit von Landwirt*innen werden ein Stück weit aufgehoben.

Rucksack, Nachhaltig – ©pinqponq

Pinqponq

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Das ökologische Fashionlabel, das vor allem effiziente Rucksäcke und Taschen designt, vermittelt eine verantwortungsbewusste Philosophie, die sich in der Designsprache betrachten lässt. Schon die spiegelbildlichen Zeichen in Pinqponq, lassen daran denken, dass wir in wechselwirkender Beziehung zur Umwelt stehen. Die zwei Punkte, in blau und rot stehen einerseits für Funktionalität, Umweltbewusstsein und Technik und andererseits für Emotion, Inspiration und Innovation. So spiegelt die Ästhetik einen smarten Minimalismus wider, das Modell «Komut Bike-Pack» etwa ist dafür konzipiert, Radler*innen glücklich zu machen. Und wie wird die Öko-Note erreicht? Das Material besteht zu 100 Prozent aus recyceltem PET. So wird nicht nur die Welt von herumliegendem Plastikmüll befreit, auch spart diese Produktionsweise große Mengen an fossilen Rohstoffen und Wasser. Auf der Webseite wird der gesamte Stoffherstellungsprozess visuell dargestellt – was nicht nur für Fachleute interessant ist! Und weil wir in diesen Tagen sehr zahlen- und faktengesteuert sind: wie viele 0,5 l PET-Flaschen stecken in einem Rucksack? Für ein großes Modell werden bei «Pinqponq» 61 Flaschen verarbeitet.

Weltladen, Fair – ©Weltladen

Weltladen Köln

Kontakt MAURITIUSSTEINWEG 71, 50676 KÖLN
Öffnungszeiten Mo-Sa:10:00-19:00 So:Geschlossen
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Wer in der Nähe der Mauritiuskirche ist, sollte einen Blick in den Kölner Weltladen werfen und sich im Sammelsurium und Kurioses verlieren. Die Non-Profit Organisation kämpft für mehr Gleichberechtigung und Transparenz für alle Handelsbeteiligten, angefangen bei den Produzent*innen über die Vertriebsgruppen bis hin zu den Verkäufer*innen. Die letzteren arbeiten übrigens auf ehrenamtlicher Basis im Weltladen, wodurch der Umsatz wiederum in sozio-ökologischen Initiativen fließen kann. So entdeckt man zwischen Kaffee, getrockneten Früchten und handgearbeitetem Schmuck auch Feinkostprodukte sowie die ein oder andere einladende Yogamatte. Geschichten werden erzählt, solche, die vom traditionellen Kunsthandwerk handeln und diejenigen, die modern mit unserer Up-cycling Kultur verstrickt sind. Mir persönlich haben es vor allem die solargetriebenen Sonnengläser angetan. Fair küsst bio, so ein schönes Statement.

Airpaq2023 Koeln 1 Artikel – ©Airpaq

Airpaq

Kontakt Wilhelm-Mauser-Straße 14-16, 50827 Köln
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Anschnallen nicht vergessen! Die Idee für Airpaq entstand im Rahmen eines Uniprojekts auf dem Schrottplatz, als die Studenten Michael und Adrian einen Airbag entdeckten und die Robustheit des Materials erkannten. Nach einigen Experimenten und der positiven Resonanz von ihren Mitstudierenden tüftelten die beiden an einem Rucksackmodell und gründeten ein cleveres Start-up. Es landet unheimlich viel Autoschrott auf den Mülldeponien, der trist vor sich hin vergammelt. Die Stoffe, aus denen die Airbags hergestellt werden, sind wahnsinnig langlebig und unempfindlich, sodass sie sich perfekt für Rucksäcke eignen. Auch Sicherheitsgurte und Gurtschlösser werden auf schöne Art zweckentfremdet und als Träger und Verschlüsse wiederverwertet. Optisch sind die Rucksäcke und Bauchtauschen reizvoll und überzeugen zudem mit funktionalem Design.

Fairfashion – ©kiss the inuit

kiss the inuit

Kontakt SCHILLINGSTRASSE 11, 50670 KÖLN
Öffnungszeiten Mo-Fr:10:00-18:30 Sa:11:00-17:00
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Der Concept-Store Kiss the inuit im Agnesviertel bietet nachhaltige Bekleidungsmarken für Männer und Frauen an. Es werden Ökolabels ausgewählt, die innovative Fashionkonzepte präsentieren oder ausgefallene Textilien verwenden. Recycelte Bambusfaser klingen in meinen Ohren sehr zukunftsweisend, ob die Haptik da eine ganz andere ist als bei Baumwolle? Die Ladenbetreiber*innen spüren Nachhaltigkeitstrends aus der Textilbranche auf: durch Transparenz und Aufklärung soll ein Bewusstsein geschafft werden, um den Wandel hin zu einer ethischen und ressourcensparenden Modebranche zu ermöglichen. Wer sich gern mit Gleichgesinnten austauschen und vernetzen möchte, kann dies auf der von dem Unternehmen initiierte Plattform «IGLU» machen. Regelmäßig finden dort Workshops, Filmvorführungen und Vorträge zum Thema Nachhaltigkeit in der Modeindustrie statt.

Kleiderei, Fair Fashion – ©Kleiderei

Kleiderei

Kontakt Venloer Str. 459, 50825 Köln
Öffnungszeiten Mi-Sa:12:00-19:00
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Wer etwas Extravaganz und Leben in seinem Kleiderschrank bringen will, ohne etwas zu kaufen, kann sich direkt an die Kleiderei wenden. Das ist nicht nur nachhaltig und vertreibt modische Ödnis und Kummer, es ist auch ein Wahnsinnsspaß. In der Kleiderei lassen sich Alltagsklamotten, Fummel und Gelegenheitskleider für den besonderen Anlass unkompliziert mieten: für einen Abobetrag von 29 Euro darf man sich pro Monat vier Stücke aussuchen. Diese rotieren dann monatlich in der Kleiderei-Community und landen immer wieder im Kreislauf – es kann beliebig oft im Monat getauscht werden, Hauptsache ist, dass die Ausleihzahl nicht vier überschreitet. Wer sich unsterblich in ein Stück verliebt, und das kann schon vorkommen bei der originellen Auswahl, kann das Outfit auch für die Ewigkeit erwerben. Die Köpfe hinter dem Slow-Fashion Unternehmen leisten ebenfalls tatkräftig Sensibiliserungsarbeit, um den Modesektor einerseits nachhaltiger zu machen und andererseits sozialer, indem für bessere Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie gekämpft wird.

Vytal Header Logo Koeln – ©Vytal

Vytal

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Unter dem Motto #usemebabyonemoretime sorgt Vytal aus Köln schon seit 2019 dafür, dass umweltschädliche Einwegverpackungen vermieden werden. Wir kennen es alle: Der Wille zu mehr Nachhaltigkeit ist da, aber oft scheitert es dann, wenn man schnell was zum Mitnehmen essen möchte oder beim Lieblingsrestaurant zum Abholen bestellt.
Die Lösung für dieses Problem: Vytal-Behälter zum pfandfreien und kostenlosen Ausleihen. Mit dem Mehrwegsystem von Vytal kommt ihr einem müllfreien Lebensstil einen Schritt näher. Bei 6.500 Partner-Gastronomien könnt ihr die Vytals bereits ausleihen und auf Mehrwegmüll verzichten. Es gibt Pizza-Vytals, -Burger- und Pommes Vytals, -Sushi-Vytals, -Bestecksets, -Menüschalen sowie die mit dem blauen Engel ausgezeichnete Vytalschalen und -Kaffeebecher.

Tschau Plastik!