Brasserie Marie Ein Stück Frankreich in Köln

Brasserie Marie Koeln 4 Artikel – ©Brasserie Marie / Sandra Stein

In der Brasserie Marie an der Zülpicherstraße, in Köln Sülz, kann man die Vorzüge Frankreichs genießen, ohne gleich dafür die Koffer zu packen. Wie man hier selbst sagt: „Sülz oder Lindenthal – Hauptsache Frankreich“. Die hochwertige französische Hausmannskost und eine deutsch-französische Weinkarte machen die Interpretation der traditionellen Gaststätte von den Geschäftsführern Anselm Thaut und Stefan Englert zu einem fabelhaften Gourmeterlebnis. Bienvenue in Frankreich am Rhein!

Brasserie Marie Koeln 1 Artikel – ©Brasserie Marie
© Brasserie Marie

Leev Marie, du bist kein Lokal für eine Nacht

… sondern für viele mehr. Allein die Tageskarte und das saisonal variierende Angebot sorgt für abwechslungsreiche Verheißungen, die einen neugierig wiederkehren lassen. Das angenehm dämmrige Ambiente, das auf den Tischen von Kerzenschein erhellt wird, schafft einen stimmungsvoll behaglichen Rahmen, um eine gute Flasche Wein zu genießen oder die Feinheiten der bewährten französischen Gerichte auszukosten. Brasserie bedeutet im eigentlichen Sinne nichts anderes als Brauerei und ist eine Form der Gastwirtschaft die auch in Köln Tradition hat. Ein für manche nicht unerheblicher Unterschied besteht allerdings in der landestypischen Vorliebe für den Bier- oder Weinausschank. Der französische Brasserie-Charakter wird optisch vor allem im Barbereich und in der Weinstube deutlich, in denen man entweder an einer geselligen Holztafel platznimmt oder sich an einen der Bistrotische mit Bänken und Stühlen setzt. Der weitere Restaurantbereich mit großer Fensterfront zur Zülpicherstraße und langen Spiegeln hinter den Lederbänken ist ein charmanter Ort für ein stilechtes Rendezvous. Oh la la!

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Das Team von der Brasserie Marie.
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Bon appétit!

Die Speisekarte der Brasserie Marie bietet vor allem die Klassiker der französischen Landküche: Austern, flambierte Kalbsnieren, Foie gras mit Traubengelee, Fischsuppe, Weinbergschnecken, Jahrgangssardinen. In der Küche wird viel Wert auf gute Grundprodukte gelegt und auf deren Verarbeitung zu fein abgestimmten Speisen, die fernab eines rustikalen Brauhausniveaus liegen. Tatsächlich kommen die beiden Köche Anselm und Stefan aus der französischen Sterneküche. Anselms persönlicher Favorit in der Brasserie Marie ist das Cordon Bleu nach Art des Hauses. Man kann wohl behaupten, es gibt nirgendwo ein Besseres in Köln und das nicht nur, weil sich kaum noch jemand Mühe mit dem Klassiker gibt. Wenn Stefan von seiner eigenen Karte wählt, nimmt er mit Vorliebe das Carpaccio. Die Vorspeise kommt hier vom gereiften Rinderfilet und dazu gibt es Rauke, Kalamata Oliven, kleine hartgekochte Eihälften, eingekochte Zwiebeln und Parmesancreme mit Brotchip. Auf der Tageskarte findet sich ein Pulpo an Fenchelsalat mit Salzzitrone, gegrillter Paprika und Harissa Mayonnaise, dazu werden noch warmes Brot und Butter serviert. Alles schmeckt wie es klingt: trés bien. Besonders die verschiedenen Texturen von knackig kross über zart und weich kommen gut an und die Balance zwischen scharf und süß, sauer und salzig ist gekonnt getroffen. Während die Pilzravioli mit sautiertem Lauch, Creme fraiche und Speckchip zum Repertoire in der Brasserie gehören, ist der gebratene Langustenschwanz mit gratinierten Tomaten, Bonotte Kartoffeln und Sauce Hollandaise ein Tagesspecial. Beide Hauptgänge sind sehr herzhaft und reichhaltig, gut portioniert und überaus lecker. Die Creme Brulee zum Nachtisch scheint vielleicht die Standardwahl zu sein, aber die Schicht echter Vanille auf der die Creme basiert begeistert über alle Maße. Voila, ein tolles Menü!

Brasserie Marie Koeln 3 Artikel – ©Brasserie Marie / Sandra Stein
© Brasserie Marie / Sandra Stein

Treffen sich zwei Köche in Köln

So könnte der Anfang eines Witzes lauten, ist aber die Geschichte von Stefan Englert und Anselm Thaut, denn die beiden Geschäftsführer sind ebenfalls die Köche in der Brasserie Marie. Hier weiß man deshalb: das Essen kommt von den Chefs selbst. Wenn die Zeit es zulässt, kommt Küchenchef Anselm auch persönlich zu den Gästen an den Tisch und erläutert Herkunft und Qualität der Produkte oder hilft bei der Auswahl von der Speisekarte. Die räumliche Nähe von Herd und Tisch bringt eben auch Gastgeber und Gäste ins Gespräch. Hierbei geht es Anselm aber nicht um Selbstrepräsentation, sondern darum, dass die Gäste später so den größtmöglichen Genuss beim Essen erleben können. Die hohen Ansprüche der Küche zeigen sich im Übrigen darin, Bewährtes jeden Tag ernst zu nehmen, aber auch Neues zu wagen und mit viel Hingabe an den Gerichten zu feilen. Mit diesem Versprechen lädt die Brasserie Marie ihre Gäste zu einem ausgedehnten Abend in Frankreich am Rhein ein. Alors, à bientôt!

Und jetzt ein Croissant!