Was sind eigentlich die Aufgaben und Ziele von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald e.V. in Köln? Der Schutz des Baumes, soviel ist klar. Was wird denn diesbezüglich unternommen und was macht der SDW sonst noch so? Um ein wenig Licht ins Dunkle zu bringen, spreche ich mit Jürgen Hollstein, dem Vorsitzenden des Vereins „Haus des Waldes“, der auf Gut Leidenhausen eng mit dem SDW kooperiert.
Mit rund 11,4 Millionen Hektar Wald gehört Deutschland zu den waldreichen Ländern der Europäischen Union. Diese Fläche entspricht knapp einem Drittel des gesamten Landes. Nur rund ein Drittel der Waldbäume haben jedoch eine kräftige, dichte Baumkrone. Seit Beginn der Waldzustandserhebung 1984 wird die Lage immer ernster, auch weil die Folgen des Klimawandels im Wald beständig spürbarer werden. Es gibt also weiterhin viel zu tun. Eine Wiederbewaldung ist eine extrem wichtige und langjährige Aufgabe. Es gibt aber auch Positives zu vermelden: Das Schadausmaß durch Borkenkäferbefall, Dürre und Sturm verringert sich gegenüber den Vorjahren.
Köln hat im Vergleich zu anderen Städten einen großen Waldbestand. Wir haben natürlich die gleichen Probleme durch Trockenheit und Schädlinge wie überall. Jedoch hatte die Kölner Forstverwaltung schon immer eine kluge Pflanzpolitik, somit sind wir nicht ganz so stark betroffen wie andere Gebiete. Wir arbeiten eng mit der Stadt Köln, dem Grünflächenamt und Forstamt, zusammen. Das ist ein gutes Miteinander.
Das ist richtig. Darum gibt es auch seitens der SDW die Aktion „Ein Wald für Köln“. Am 25. November pflanzen wir bereits den 5. Wald, diesmal in Ostheim. Bereits ab 5 Euro bekommen Spender eine Urkunde und erhalten eine Einladung, um an der Pflanzaktionen teilzunehmen, bei der sie ihre Bäume pflanzen können.
Und wir suchen immer Flächen, welche wir bepflanzen können. Das ist in einem Stadtgebiet, insbesondere innerstädtisch, nicht einfach. Das können auch kleine Flächen sein, sogenannt „Tiny Forest“. Zum Beispiel können sich Wohnungsgesellschaften bei uns melden. Wir hatten letztes Jahr zum Beispiel eine Aktion mit den Köln Bädern und haben mit der Wilhelm-Busch-Realschule einen Mini-Vogelwald auf dem weitläufigen Außengelände des Zündorfer Schwimmbads angelegt. Dieses Gemeinschaftsprojekt bringt 670 neue Sträucher und Bäume in die Groov.
Zu uns gehört die Greifvogelschutzstation. Hier werden kranke und verletzte Greifvögel und Eulen sowie verwaiste Jungvögel dieser Arten gesund gepflegt bzw. aufgezogen und danach wieder in die Natur entlassen. Leider gelingt das nicht immer, manche Vögel bleiben dann in Dauerpflege.
Außerdem betreiben wir die Waldschule als anerkannten außerschulischen Lernort. Schulkinder, insbesondere von Grundschulen, kommen für 1 Tag zu uns, um einen waldpädagogischen Tag zu erleben. Und Kindergeburtstage kann man auch bei uns feiern. Gerade bauen wir die Waldschule um, sie soll moderner und größer werden. Zukünftig soll es zwei Klassenräume geben, das Museum wird modernisiert und es gibt einen Veranstaltungsraum. Welcher auch privat gemietet werden kann. Die Eröffnung erfolgt voraussichtlich im Frühjahr 2024.
Seit neustem führen wir jeden 1. Mittwoch im Monat ab 14 Uhr eine Wanderung in der Wahner Heide durch. Das wird sehr gut angenommen. Außerdem planen wir derzeit einen Erlebnispfad anzulegen mit verschiedenen Stationen auf ca. 2 Kilometern.
Wir haben zum Glück über 100 Ehrenamtler. Jedoch sind helfende Hände immer willkommen. So legen wir demnächst einen neuen Garten an, oder Müll muss gesammelt werden, Unkraut gejätet… Jeden 1. Samstag im Monat treffen wir uns auf Gut Leidenhausen um 9.30 Uhr.
Natürlich freuen wir uns auch immer über Spender, Tierpaten oder Sponsoren. Wer uns kennenlernen möchte, einfach melden. Kontaktdaten sowie aktuelle Termine und Veranstaltungen findet man auf unserer Webseite.
Ja, ich bin in Porz-Ensen aufgewachsen. Und gehörte zum 1. Jahrgang des Lessing Gymnasiums. Mittlerweile lebe ich in Porz-Langel.
Sehr! Porz ist ein schöner Stadtbezirk mit vielen reizvollen Ecken. Die Rheinnähe ist großartig, der Wald in Leidenhausen und der Wahner Heide. Und die Stadtrandlage zwischen Köln und Bonn finde ich spannend.
Eine bessere Infrastruktur, eine bessere Anbindung und eine Attraktivierung der Porzer Innenstadt.
Wer Natur mal ganz intensiv erleben möchte, ohne weit zu fahren, sollte frühmorgens eine Runde durch die Wahner Heide machen. Ein Spaziergang von Leidenhausen aus zu den Pionierbecken 1 und 2 bringt einen mit ein paar Schritten in eine ganz andere Welt. Auf dem Rückweg kann man oftmals am Vormittag die Rennpferde auf der Trainingsstrecke beobachten.