Meeresluft und Meerwasser wird eine heilende Wirkung nachgesagt. Denn durch das Inhalieren des Salzes sowie der weiteren Mineralien und Spurenelemente wie Kalzium, Magnesium und Jod sollen Krankheiten gelindert und das Immunsystem gestärkt werden. Nun haben wir zwar den wunderschönen Rhein vor der Tür, aber ein Meer ist es ja nun wirklich nicht. Was also tun, wenn man salzige Luft inhalieren möchte?
Einfach nach Zündorf ins „Salzino“ gehen. Dies ist ein Inhalations-Salzraum mit hochkonzentrierter Salzsohle. Empfohlen werden solche Salzräume bei Lungenerkrankungen, akuten Erkältungen, Herz- und Gefäßerkrankungen, Hauterkrankungen, wie Schuppenflechte oder Neurodermitis, Allergien oder nervöser Unruhe. Außerdem gibt es Studien die aussagen, dass durch eine regelmäßige Befeuchtung der Atemwege, die Ausbreitung von Viren minimiert werden können.
Salzhöhlen zu Heilzwecken einzusetzen, ist ursprünglich eine polnische Tradition. Der Arzt Dr. Feliks Boczkowski fand 1843 heraus, dass Bergleute in der Salzhütte Wieliczka resistenter gegenüber Erkrankungen der Atemwege waren als Arbeiter in anderen Branchen. In der Folge etablierten sich in den Salzhöhlen dieser Region die ersten Salzgrotten als therapeutische Zentren.
Nun liest man oft in den Medien, dass die Wirkung solcher Salzräume nicht unbedingt erwiesen ist. Was sicherlich daran liegt, dass es hier keine einheitlichen Standards gibt. Damit sich die Wirkung entfalten kann, sind eine hohe Luftfeuchtigkeit, der Salzgehalt sowie die Größe der Salzpartikel immens wichtig. Diese Werte überzeugen im „Salzino“. Laut Aussage der Betreiber liegt die Luftfeuchtigkeit bei 70 %, der Salzgehalt wird mit 14 – 18% angegeben und die Salzpartikel haben eine Größe von 0,0005 – 0,01 mm und können somit in die allerfeinsten Verästelungen der Bronchien gelangen. Vor allem, da das „Salzino“ mit einer Soleverneblung, also einer Ultraschallverneblung, arbeitet, so dass die Salzpartikel Lunge und Haut durchdringen können.
Hiervon möchte ich mich selbst überzeugen und starte einen Selbstversuch. Eine sehr angenehme Atmosphäre empfängt mich sowie ein nettes Beitreiberpaar, Barbara Gawlik und Rafael Zurek. Im „Salzino“ gibt es nämlich nicht nur den Salzraum sondern auch ein Café und einen Indoor-Spielraum. Es ist ein Ort für Groß und Klein. Dem Betreiberpaar war es wichtig, einen Ort zu schaffen, wo auch Eltern mit Kindern ab 0 Jahren willkommen sind. Man muss also nicht zwingend den Salzraum besuchen, man kann auch einfach nur das Café oder den Spielraum besuchen. Man merkt an vielen Ecken im „Salzino“ die Liebe zum Detail. So gibt es eine Stillecke als auch einen kleinen Kinderbazar.
Ich aber möchte wissen, ob ein Aufenthalt in dem Salzraum was bringt. Empfohlen sind 45 Minuten sowie das Tragen eines T-Shirts, damit das Salz auch in die Haut dringen kann. Außer mir war niemand dort, also umfing mich Stille und ein salzvernebelter Raum. Man betritt eine andere Welt. Hier gibt es viele Spielzeuge für Kinder, aber auch einen Strandkorb und Stühle zum Entspannen. Man merkt recht schnell, dass sich ein „Salzfilm“ auf die Lunge legt. Nach ein paar Minuten muss ich husten und nach einiger Zeit läuft die Nase, obwohl ich gar nicht erkältet bin. An der Wand hängen aber Taschentücher. Auch Spuckbeutel für akutere Fälle.
Gefühlt konnte ich nach dem Besuch freier atmen. Ich bin daher überzeugt, dass der Besuch des Salzraums eine heilende Wirkung hat. Was er auf jeden Fall hat, ist eine entspannende Wirkung. Ich werde also in jedem Fall bei Krankheiten oder einfach nur zum Abschalten dem „Salzino“ in Zukunft öfter einen Besuch abstatten. Für mich wieder ein kleines „Highlight“ in unserem Veedel. Weitere Infos wie Öffnungszeiten und Preise findet ihr auf der Webseite.