Habt ihr heute schon eine gute Tat vollbracht? Wir haben da eine Idee für euch: stattet The Good Food auf der Venloer Straße 414 einen Besuch ab und rettet ein Stück vom Planeten Erde.
Nicole Klaski und ihr Team aus mittlerweile mehr als 50 ehrenamtlichen Mitarbeitern haben es sich zur Aufgabe gemacht, Lebensmittel zu retten. Verkauft wird nur, was im normalen Handel nicht (mehr) in Frage kommt. Krummes Obst und Gemüse, Produkte zweiter Wahl, solche bei denen das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist oder Backwaren vom Vortag; verkauft wird, was den Weg in den Laden findet. Das Good-Food-Team erntet selbst auf Feldern von kooperierenden Landwirten die Nachernte oder fährt mit dem Rad quer durch Köln und sammelt bei Läden aussortierte Ware ein.
Das Ladenkonzept besteht bewusst aus keinem festen Warenbestand, sondern einem ständig wechselnden Sortiment, oft natürlich saisonal bedingt. Und zahlen kannst du so viel dir die gerettete Nahrung wert ist, feste Preise gibt es nicht. Überall im Lädchen stehen Schilder mit der Aufschrift „Zahl was es dir wert ist“. Dadurch kann hier tatsächlich jeder einkaufen, und bekommt so zum Beispiel wirklich feldfrische Früchte und Gemüsewaren, auch ohne bombastisches Gehalt. Denn die Devise lautet hier nicht, möglichst großen Umsatz zu erzielen, sondern, dass die Lebensmittel auf eure Teller kommen, statt wie Tonnen anderer Nahrungsmittel in Deutschland auf den Müll.
Etwas gegen die Lebensmittelverschwendung tun, das ist natürlich die Intention von The Good Food. Begonnen hat alles bereits vor vier Jahren, seit 2014 wird an der Idee gearbeitet, einen Supermarkt in dem Lebensmittel die sonst im Müll landen verkauft werden, zu realisieren. Nicole Klaski hat Jura studiert, in einer Kanzlei gearbeitet, dann in einem NGO und später die Geschäftsleitung bei „Foodsharing“ übernommen. Von Berufsbeginn war für sie das Ziel, etwas zu verändern und durchzusetzen.
The Good Food begann mit einem Zweierteam und einem Stipendium, um erst einmal die Theorie zu erarbeiten die für die Umsetzung des Konzeptes notwendig war. Basis dafür: die Kooperationen mit regionalen Lebensmittelproduzenten und -händlern. Die Ware wurde zunächst in Pop-Up-Stores und einem Marktstand verkauft, es gab Zwischenmieten als Zwischenlösungen, bevor Nicole das jetzige Ladenlokal von einem Ehepaar angeboten wurde, dass das Konzept einfach toll fand.
Du kennst Landwirte, Produzenten oder Händler, die überschüssige Lebensmittel abgeben möchten um etwas gegen die Verschwendung von Lebensmittel zu unternehmen und selber Kosten für die Entsorgung einzusparen? Oder du möchtest das Team unterstützen? The Good Food freut sich wenn du dich meldest!
Seit Februar 2017 ist das Geschäft in Ehrenfeld eröffnet und längst über die Veedelsgrenzen hinaus bekannt, so dass es sich durch die Einnahmen selbst finanzieren kann. Alle die hier arbeiten und helfen, sei es in der Logistik, im Verkauf, die nur raus aus der Stadt zum Bauern fahren, Material spenden oder einfach mal eben im Vorbeigehen dem Team zur Hand gehen, werden aber nicht bezahlt, sondern arbeiten aus Überzeugung und Freude. Erst kürzlich konnte Nicole das erste Mal ein Gehalt als Geschäftsführerin beziehen, deswegen hat sie auch noch zwei andere Jobs. Zusätzlich zum Verkauf im Laden macht The Good Food auch Catering für Festivals und Veranstaltungen und würde gern eine eigene Küche haben um dort z.B. Workshops anbieten zu können. Zukünftig soll es auch eine Gemüsekiste geben, die im Stadtteil Ehrenfeld ausgeliefert wird. The Good Food möchte das Thema Lebensmittelverschwendung immer weiter publik machen und für Aufmerksamkeit und Aufklärung diesbezüglich sorgen. Und sie haben den Zeitgeist auf ihrer Seite: Nachhaltigkeit ist hip und Köln wird in vielen Ecken immer grüner.
Probiert es aus, mit gutem Gewissen einzukaufen und euer Karma-Konto mal tüchtig aufzuladen! Wenn ihr das kleine Lebensmittelparadies betretet, merkt ihr sofort, dass hier positive Energie und Spaß an dem was getan wird herrschen. Die Augen der Verkäufer glänzen bei der Arbeit, und dir selbst wird es warm ums Herzchen, wenn du mit einer Tasche voll kleiner, krummer und außergewöhnlicher Dinge die sonst im Müll gelandet wären, den Laden verlässt.