Hot Yoga Köln - Yoga39° Only you are hotter than this!

Hot Yoga – ©Yoga39°

Nebeneinander vor dem Spiegel stehen wir im Dreieck. Das Thermometer zeigt 42 Grad
an, hier und da hört man den Schweiß auf die Matte tropfen, die Füße rutschen langsam
weg und jede:r wartet auf das bekannte Change aus dem Mund des Lehrers: das
Zeichen, die Pose endlich aufzulösen zu dürfen.

Hot Yoga – ©Yoga39°
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Schwitzen“ ist milde ausgedrückt

„Wir verkaufen Glücksgefühle. Die Methode: Qual“, Chris lacht. Ein Spruch, der mir nicht
mehr aus dem Kopf gehen wollte. Klingt erstmal etwas hart, aber genauso ist es: Voller
Vorfreude auf jede Stunde, betritt man den bespiegelten Raum. Doch: In manch wenigen
Momenten, erwischt man sich bei dem Gedanken: „WARUM, zur Hölle, tue ich mir das
eigentlich jedes Mal aufs Neue an?!”
Es ist das Gefühl danach, was überwältigend ist, das schwebende leichte Gefühl, was den
Suchtfaktor dieser besonderen Sportart ausmacht.
Yoga, so denken einige, ist rein spirituell, immer ruhig, eher dezent und weniger
anstrengend: Man sitzt auf einer Matte, OMMMT ein bisschen und dehnt sich. Aber
Schwitzen beim Yoga? Das passt für viele nicht so richtig zusammen. Hot Yoga, vor allem
das traditionelle Bikram Yoga, so wie es auch bei Aya und Chris praktiziert wird, besteht
aus 90 Minuten purem Schweiß. 26 Übungen bei 40 Grad und 40 Prozent Luftfeuchtigkeit
(zu Beginn der Klasse!). Die hohe Luftfeuchtigkeit und die Hitze helfen, tiefer in die
Dehnung verschiedener Muskeln, Sehnen und Bänder einzutauchen. Ein Zusammenspiel
von enormer Kraft, Disziplin und mentaler Stärke. „Schwitzen“ ist da schon fast milde
ausgedrückt – „Auslaufen“ beschreibt das Ganze schon eher.
„Hier übst du nicht nur, an deine Grenzen zu gehen, diese zu überschreiten, du lernst ein
komplett anderes Körpergefühl kennen und lieben“, erzählt Chris voller Begeisterung. Die
Stärke und Konzentration, die aufwändet wird, führt später zu tiefster Entspannung und
Achtsamkeit. Auch diese Praxis ist also eine Form der Meditation, bei der man sich 1,5
Stunden ausschließlich auf sich, den Atmen und seinen Körper fokussiert. Das kann in
vielerlei Hinsicht bereichernd sein.
Interessant ist, dass der Lehrer ausschließlich über seine Stimme durch den Kurs führt,
nur in seltener Ausnahme werden Übungen vorgeführt. Der Sinn dahinter ist, sich noch
mehr auf seine Haltung zu konzentrieren und sich zu vertrauen. Neben der sprachlichen
Anweisung zur Ausführung der einzelnen Übungen (die immer in der gleichen Reihenfolge
stattfinden), erfährt man Infos zu den Vorteilen der einzelnen Posen. An mancher Stelle,
wird der Darm massiert, an anderer wird der untere Rücken gestärkt, das Nervensystem
angeregt oder das Lungenvolumen vergrößert. Der Körper wird auf physischer und
seelischer Eben entgiftet. Und das ist tatsächlich spürbar!

Hot Yoga – ©Yoga39°
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Vom Pumakäfig zum eigenen Studio

Chris und Aya begegneten dieser besonderen Yoga Art 2006 in einem Studio in Brüssel.
„Der reinste Pumakäfig,“ sprudelt es aus Aya heraus: “ Es gab Teppichboden, der nach der
ersten Stunde vollgesogen war von Schweiß. Gereinigt wurde der, glaube ich, nie. Eine
Lüftung gab es auch nicht, sodass nach den ersten 10 Minuten die Fenster komplett
beschlagen waren.“
Horror, würden manche denken. Aber die Praxis tat ihr, im Ausgleich zu ihrem stressigen
Bürojob, so gut, dass sie anfing fast täglich Klassen zu belegen. Ihre Herz- und
Schlafprobleme, sowieso ihr Asthma wurden von Mal zu Mal besser. „Du siehst so
verändert aus. Was machen die da mit dir?“, fragte Chris nach ein paar Wochen, packte
seine Tasche und ging mit. Nach dem ersten Mal war auch er direkt in den Bann gezogen.
Seitdem kann keiner der Beiden mehr ohne.
Das Teacher Training beim indischen Yogameister Bikram Choudhury absolvierten sie,
nacheinander an unterschiedlichen Standorten in Amerika. Neun Wochen Boootcamp – ein
Erlebnis, das hart und zeitgleich unbeschreiblich gut und prägend war. Wenige Zeit später
eröffneten sie das erste und bislang einzige Hot Yoga Studio in Köln – damit ging ein
Traum in Erfüllung. Leicht war der Anfang nicht. “Finde erst einmal einen großen hohen
Raum, der dafür geeignet ist. Plus Vermieter, der ein solches Heizsystem, Luftreiniger und
tausend nasse Menschen täglich in seinen Räumlichkeiten erträgt.” Doch 2012 war es
dann so weit. „Wir können den ganzen Tag Yoga machen, unsere Schüler:innen
motivieren und selbst praktizieren. Es gibt doch nichts Schöneres!“ – das glaube ich Aya
aufs Wort!

Yoga, Köln – ©Yoga39°
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Hot Yoga – ©Yoga39°
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Das Yoga gehört zu mir

Um sich bewusst von der negativ belasteten Person Bikram Choudhury zu distanzieren,
haben sie sich gegen einen Studionamen mit dem “Bikram-Titel“ entschieden. Dennoch
wird nach dessen Abfolge und Methode unterrichtet, „was uns sehr wichtig ist, denn diese
ist im Vergleich zu anderen einfachen Hot Yoga Übungen eine ganz besondere,“ erklären
Aya und Chris.
Ob eingerostet oder verspannt, fit und durchtrainiert, mit körperlichen Problemen wie
Rückenschmerzen, Neurodermitis oder seelischen Beschwerden, jeder ist willkommen
und wird mit großer Wahrscheinlichkeit verändert den Raum verlassen. „Ich bin ein neuer
Mensch“, sagt Chris. Er hat sein Übergewicht mit Hilfe dieses Yogas bekämpfen können
und ist sichtlich glücklich mit dieser Lebensform aus viel Bewegung, mehr Bewusstsein für
seinen Körper, Ernährung und Geist.
„Das Yoga gehört zu mir. Es ist ein Teil von mir. Man liebt es oder man lehnt es ab. Doch
das ist wie mit allen anderen Dingen im Leben auch: Man sollte erst urteilen, nachdem
man es ausprobiert hat“, so sagt Aya.

Yoga, Köln – ©Yoga39°
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Das Studio mit dem besonderen Flair

Wer sich also traut, einfach neugierig ist, eine Herausforderung oder die Balance sucht,
sollte Bikram Yoga eine Chance geben. Für eure erste Stunde ist es wichtig, ein paar
Dinge zu beachten, die euch einfacher durch das Training bringen. Leichte Kleidung ist
angesagt, denn wieso soll man bei der Hitze noch zusätzlich viel Stoff mit sich
herumtragen? Zwei bis drei Stunden vorher solltet ihr auf schwere Mahlzeiten verzichten.
Stattdessen achtet darauf, viel Wasser zu trinken und auch während des Kurses eine
Flasche neben der Matte zu positionieren.
Das schöne verwinkelte Yoga39 Grad Studio, mit dem besonderen Flair im Hinterhof in der
Richard-Wagner-Straße, lädt ein zum Energie und Spaß teilen, sich gemeinsam durch die
Übungen quälen und dann strahlend und befreit das Studio zu verlassen.

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