Gogi Matcha Traditionell koreanische Küche mitten in Köln

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Im Gogi Matcha treffe ich die Inhaberin Eun Young Cho und ihren Sohn Aramis. Als ich den dunklen Raum betrete, ich bin direkt von den beeindruckenden Malereien in den Bann gezogen. Auf Schwarz sind großflächige Zeichnungen zu entdecken, an denen man sich kaum satt sehen kann. Kleinen Details, große Muster und geschwungene Schriftzüge und Sprüche auf deutsch, englisch und koreanisch schmücken die Wände. „Unsere Mitarbeiter*innen durften sich hier komplett ausleben und somit verewigen,“ erzählt mir die Besitzerin. Nicht nur, dass es ein sehr kreativer und außergewöhnlicher Anblick ist, auch unterstreicht es definitiv vom ersten Moment an die persönliche Atmosphäre.

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Trink- und Esskultur mit Tradition

Das Gogi Matcha ist nicht das erste Restaurant der Familie. Mit 21 Jahren kam Eun Young Cho zum studieren nach Deutschland und ist geblieben. Da sie schon immer gerne kochte, eröffnete sie ihren ersten Laden im ehemaligen Finazämtchen – einem urdeutschen Brauhaus gegenüber des Finazmates Düsseldorf. „Als wir diesen Laden übernahmen, sagten uns alle: Ihr seid doch vollkommen verrückt,“ lacht sie. In der ehemaligen Kneipe wurde dann koreanisch gekocht. Und es wurde ein voller Erfolg: Das Korean Fusion Food kam unfassbar gut an und schnell expandierten sie mit weitere Läden. Während einige davon bereits wieder verkauft oder weitergegeben wurden, blieb uns in Köln das Gogi Matcha (zum Glück!) erhalten. Seit nun sieben Jahren gibt es das Restaurant im Bahnhofsviertel. Vor ca. einem Jahr übernahm der junge Asamir mit 20
Jahren die Leitung und Organisation dieser Filiale, vorerst als Ehrenamt. Wenn da nicht unfassbare Leidenschaft hinter steckt, dachte ich. Während unseres Gespräches wurde mein Gefühl mehr als bestätigt. Bei meinem Restaurantbesuch lernte ich von Eun Young und Asamir nicht nur Neues und interessante Insider über koreanisches Essen – sondern auch einiges über die Trinkkultur mit Tradition. Diese beiden Komponenten gehören in dem Land stärker zusammen, als ich zu wissen glaubte: Wenn Alkohol zum Essen getrunken wird, wird dieser „Banju“ genannt. Wenn die Koreaner*innen trinken, dann essen sie „Anju“. „Anju“ ist dabei meist eher eine Art Fingerfood. Asamir erzählt, dass vor allem der Reisschnaps “Soju” in Korea stark verbreitet ist. Diesen gibt es pur oder auch in verschiedenen Geschmacksrichtungen, die ihr – original importiert – auch hier vor Ort probieren könnt.

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Authentische Küche

Im Gogi Matcha bekommt ihr definitiv einen sehr authentischen Einblick in die besondere Symbiose des Genusses: Essen und Trinken. Das eine scheint in Korea wirklich nie ohne das andere zu funktionieren. ”Koreaner*innen bestellen beim Essen im Restaurant nicht zwingend was zu Trinken zum Gericht. Gehen wir jedoch in eine Bar, essen wir auch dort zu den Getränken immer Kleinigkeiten.” Dabei gibt es bestimmte Speisen, die vorzugsweise serviert werden. Meistens handelt es sich dabei um frittiertes Hühnchen mit verschiedenen Saucen – scharf, mild oder in Sojasauce. Ebenso beliebt sind die koreanischen Pfannkuchen, genannt “Pajeon” – ein herzhafter Teigfladen mit Meeresfrüchten und Gemüse.

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© Clara Schlicker

Eine koreanische Reise

Natürlich gibt es im Kölner Gogi Matcha noch viel mehr Auswahl an Gerichten, zwischen denen man sich kaum entscheiden kann. Ganz besonders ist die Cheesy Karte. Wie auf koreanischen Streetfood Märkten, wird das Fleisch und Gemüse mit Käse bedeckt und anschließend mit einem Gasbrenner direkt am Tisch geschmolzen. „Das Auge ist bekanntlich mit,“ berichtet Asamir, ”die Gerichte sind so nicht nur super frisch zubereitet, sondern gleichzeitig auch noch ein kleines Erlebnis für unsere Gäste.“ Außerdem erwarten euch “Mandu” (koreanische Teigtaschen), würzige Eintöpfe mit Meeresfrüchten oder wahlweise vegan, als auch heiße Platten gefüllt mit gebratenem Fleisch oder Tofu. Jedes Gericht ist ein wahnsinniger Hingucker und ist geschmacklich ein wahres Highlight, was ihr bestimmt so noch nicht mit der koreanischen Küche in Verbindung gebracht habt. Zu den einzelnen Gerichten werden sowohl Reis, als auch drei kleine Side Dishes und eingelegter Rettich serviert, um die Sinne zu neutralisieren und für Erfrischung zu sorgen. Mittags könnt ihr euch zu vergünstigten Preisen durch eine etwas reduzierte Karte probieren. Solltet ihr das Haus doch einmal nicht verlassen wollen, kann euch der Geschmack Koreas selbstverständlich geliefert werden. Sowohl beim Fleisch, dem Gemüse, als auch den Gewürzen, wird stark auf die Herkunft und Qualität geachtet. “Wir möchten der Tradition und unserem Land mit dieser Art von Küche natürlich treu bleiben,” sagt der junge Restaurantleiter. Deswegen arbeiten in der Küche tatsächlich ausschließlich koreanische Köche, die ihr Handwerk voll und ganz beherrschen. Asamir hofft, sehr bald auch nochmal selbst nach Korea reisen zu können, um sich inspirieren zu lassen, neue Trends zu erkunden und diese in Köln umzusetzen. Wir sind sehr gespannt, mit welchen spannenden Gerichten und Kreationen das Gogi Matcha uns weiterhin überraschen wird.

Noch mehr koreanische Leckerein!